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15.11.2010

Wohn- und Geschäftshaus, Berlin-Mitte Bau-Skulptur aus Leichtbeton

Mit dem neuen Wohn- und Geschäftshaus am Berliner Rosa-Luxemburg-Platz konzipierte Architekt Roger Bundschuh zusammen mit der Künstlerin Cosima von Bonin einen skulpturalen, wie aus einem Block geschnittenen Bau. Für die besondere Ausstrahlung des Objekts sorgt auch die Fassade in schwarzer Sichtbeton-Optik aus Liapor-Leichtbeton, dessen besondere bau-physikalischen Eigenschaften auch erst die Umsetzung der komplexen Gebäudegeometrie ermöglichten.

Wie aus einem schweren Block herausgeschnitten wirkt das sechsgeschossige Wohn- und Geschäftshaus, das seit Kurzem am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin steht. Mit seinen übereinander gestapelten und ineinander geschachtelten Volumina besitzt das monolithische Objekt in schwarzer Sichtbeton-Optik eine kubistische Anmutung, gleichzeitig strahlt es durch seine weit auskragenden Bauteile auch -eine gewisse Leichtigkeit aus. Das insgesamt rund 2.060 Quadratmeter große Gebäude wurde von Architekt Roger Bundschuh zusammen mit der Künstlerin Cosima von Bonin entworfen, Auftraggeberin war die Immobiliengesellschaft Albion mbH in Berlin. Das Haus bietet Platz für zahlreiche Läden und Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss sowie für neun Wohnungen, die sich mit ihrem besonderen Schnitt speziell an Kunstsammler richten. Die helle, weiß gehaltene Inneneinrichtung steht dabei in scharfem Kontrast zur dunklen Gebäudefassade, die von einer strengen und konsequenten Schlichtheit geprägt ist. "Der schwarze monolithische Sichtbetonbau bezieht seine Kraft aus dem Zusammenspiel der rauen, großflächig geschlossenen Oberflächen und den hohen, lichtdurchströmten Innen-räumen", erklärt Roger Bundschuh.

Fassadenschale aus Liapor-Leichtbeton
Eines der Highlights des neuen Gebäudes ist seine schwarze Fassade in fugenloser Sichtbeton-Optik. Gleichzeitig galt es aufgrund der anspruchsvollen Architektur mit Auskragungen von über zwölf Metern, einen besonders leichten und tragfähigen Beton zu finden, der zudem die Anforderungen an eine möglichst dunkle und gleichmäßige Oberfläche ohne Kalkausblühungen, Lunkerbildungen oder glänzende Stellen optimal erfüllt. "Aus bauphysikalischen und statischen Gründen wurde eine zweischalige Außenwandkonstruktion mit Kerndämmung gewählt, wobei aus Gewichtsgründen die äußere Schale nur durch einen Leichtbeton realisiert werden konnte", erklärt der zuständige Bauleiter und Architekt Jacob van Ommen. "Für die Wahl des richtigen Leichtbetons mussten die Anforderungen an Festigkeit, Gewicht und Herstellbarkeit berücksichtigt und daraus das optimale Verhältnis zwischen Betongüte und Vorsatzschalendicke ermittelt werden."

Schwarze Sichtbeton-Optik
Die Lösung bot ein Liapor-Leichtbeton LC16/18 mit einer Trockenrohdichte von 1.400 kg/m3, bestehend aus einer Liapor-Gesteinskörnung F 4,5 2-10 mm und Liapor K-Sand 0-2 mm. Entwickelt wurde die Grundrezeptur in Zusammenarbeit von Liapor GmbH & Co. KG und FBL Fläming Baustoff-Labor GmbH in Treuenbrietzen, wo unterschiedliche Zementsorten, Färbemittel und Ausgangsstoffe erprobt wurden. "Das Ziel war die Entwicklung eines möglichst dunklen Leichtbetons mit einer gleichmäßigen Oberfläche, wobei auch die bauphysikalischen Parameter wie Druckfestigkeit und Rohdichte berücksichtigt werden mussten", erklärt Edeltraut Hallmann von der FBL Fläming Baustoff-Labor GmbH. "Die Einfärbung wurde dabei durch die Beimengung einer lichtechten, pigmenthaltigen Flüssigfarbe erreicht, die nach der Fertigstellung der Mischung mittels einer Dosieranlage in die Mischfahrzeuge am Betonwerk zugegeben wurde."

Saugende Schalhäute
Insgesamt wurden beim Bau des Objekts an der Linienstraße rund 400 Kubikmeter schwarz eingefärbter Liapor-Leichtbeton verbaut. Er bildet die rund 20 Zentimeter starke Außenhaut des Gebäudes, darunter befinden sich eine acht Zentimeter starke Wärmedämmung aus Styrodur und die ca. 24 Zentimeter starke Innenwand aus Normalbeton. Das Labor der Lichtner-Dykerhoff Beton GmbH in Berlin, die für die Fertigung und Lieferung des Leichtbetons zuständig war, entwickelte die finale Produktionsrezeptur. Den Einbau und die Verdichtung des Sichtbetons übernahm die Berliner BSS Beton-System-Schalungsbau GmbH in enger Abstimmung mit den Betonexperten der Lichtner-Dykerhoff Beton GmbH, die auch jede Fuhre des Liapor-Leichtbetons vor Transport und Einbau auf seine Leistungsfähigkeit überprüfte. Um eine den Vorgaben entsprechende Sichtbeton-Oberfläche zu erhalten, kamen saugende, werksseitig vorgeölte Schalhäute zum Einsatz. Die einzeln zugeschnittenen Holzwerkstoffplatten gewährleisteten auf einer Gesamtfläche von rund 2.500 Quadratmetern die Bildung -einer porenarmen, gleichmäßig matten Oberfläche. Nach dem Ausschalen wurden die Betonoberflächen noch hydrophobiert. Das Resultat ist eine gleichmäßig dunkle Sichtbeton-Oberfläche, die trotz des schlichten Materials für Dynamik und Leichtigkeit sorgt und gleichzeitig den skulpturalen Charakter des Gebäudes wirkungsvoll hervorhebt.

Abbildungen

Bild 1

Wie aus einem einzigen Block geschnitten präsentiert sich das sechsgeschossige Objekt mit seiner schwarzen Fassade aus Liapor-Leichtbeton.
Foto: Liapor / Abdruck bei Urheberangabe honorarfrei

Bild 2
Der für den Bau der Fassade entwickelte Liapor-Leichtbeton erfüllte alle Anforderungen an Festigkeit, Gewicht und Herstellbarkeit.
Foto: Liapor / Abdruck bei Urheberangabe honorarfrei

Bild 3
Die hellen, großflächigen Innenräume wurden speziell für Kunstsammler konzipiert und stehen in markantem Gegensatz zum Äußeren des Gebäudes.
 Foto: Bundschuh Architekten / Abdruck bei Urheberangabe honorarfrei

Bildmaterial