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26.11.2019

Schloss Ober-Neundorf, Görlitz Blähton für die Schlossböden

Als rein mineralische, leichte und stabile Schüttung eignet sich Liapor-Blähton perfekt für die Sanierung historischer Böden und Geschossdecken. Aktuelles Beispiel ist das Schloss Ober-Neundorf. Hier kamen lose und kalkgebundene Liapor-Schüttungen für den Fußbodenaufbau und die Holzbalkendecken-Sanierung zum Einsatz.

Zwischen dem 13. und 14. Jahrhundert erbaut, präsentiert sich das Schloss Ober-Neundorf bei Görlitz als dreigeschossiges, rechteckiges Gebäude mit seitlich angesetztem Flügel auf der Parkseite. Kennzeichnend für den Bau der Renaissance sind die einheitliche Fenstergestaltung, das vorspringende Hauptportal und der hofseitige, mittlerweile großflächig freigelegte Sgraffitoputz. „Das Schloss stellt ein einzigartiges Zeugnis der Baukunst der Renaissance dar, und wir beschlossen, es zu retten“, erzählt Simone Kuhn, die mit ihrem Mann 2015 das Schloss erwarb. „Unsere Vision ist es, das Schlossensemble wieder mit Leben, Freude, Kultur, Begegnung und Besinnung zu erfüllen.“ Ein gewaltiges Anliegen, zumal das Schloss bereits längere Zeit leer stand und zunehmend verfiel. „Wir wussten natürlich, dass die Rettung des Schlosses eine schwerwiegende Entscheidung war, nahmen uns der Aufgabe aber an“, so Simone Kuhn, die dazu auch den Verein Schloss Ober-Neundorf gründete. Unterstützt wird das Projekt auch durch die Stiftung Denkmalschutz, das Land Sachsen sowie die Stadt Görlitz.

Aufbau auf den Gewölbekappen
Im Frühjahr 2016 begannen die Arbeiten zur Sanierung des Schlosses. Zunächst wurde das gesamte Ensemble von tonnenweise Müll und Unrat befreit, und anschließend erfolgte die Ertüchtigung des Dachs und der Gewölbe. Ende 2017 ging es im Erdgeschoss an die Sanierung des Fußbodens auf den Gewölbekappen, die zuvor freigelegt worden waren. Als Material für den Unterbau wählte Familie Kuhn ganz bewusst eine kalkgebundene Liapor-Schüttung: „Liapor fügt sich als ökologischer und natürlicher Baustoff perfekt in die bestehende Substanz ein“, erzählt Simone Kuhn. „Gleichzeitig erfüllt die Schüttung auch alle Anforderungen an Stabilität, geringes Gewicht und Wärmedämmung – und reguliert dank ihrer Diffusionsoffenheit auch den Feuchtigkeitshaushalt im Haus.“

Ökologisches Multitalent
„Liapor-Blähtonkörnungen eignen sich aufgrund ihrer einzigartigen physikalischen Eigenschaften hervorragend für die Sanierung von Zwischendecken, die Verfüllung von Hohlräumen und den Aufbau eines tragfähigen, stabilen Untergrunds“, bestätigt Maik Dostmann von Liapor. „Die Schüttung ist dabei formstabil und selbstverdichtend. Sie staucht sich nachträglich nicht zusammen, zusätzliche Rüttler oder Verdichter sind für den Eintrag nicht erforderlich.“ Daneben reduziert Liapor Wärmeverluste und kann gleichzeitig Wärme speichern. Aufgrund seiner feuchteregulierenden Funktion kann der Liapor-Blähton außerdem bei Bedarf Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben, ohne dass es zu Setzungen oder Quellungen kommt. Gleichzeitig erfüllt die Liapor-Blähtonkugel auch alle Ansprüche an Ökologie und Nachhaltigkeit, da sie ausschließlich aus reinem, bei rund 1.200 Grad gebranntem Lias-Ton besteht.

Stimmige Schichtung
Im Erdgeschoss des Schlosses kamen insgesamt rund 90 Kubikmeter Liapor 4-8 zum Einsatz. Den Kalk für die gebundene Schüttung lieferte der Baustoffhandel der Familie Kuhn. Nach einigem Experimentieren war das passende Mischungsverhältnis gefunden, um die geforderte Trittfestigkeit sicherzustellen. Im Detail besteht der Fußboden von unten nach oben aus einer losen Liapor-Schüttung und einer bis zu zehn Zentimeter starken kalkgebundenen Liapor-Schüttung. Darauf folgen Eisen-Estrich-Matten, die Fußbodenheizungsschlingen und eine Schicht aus Estrichsand in Verbindung mit hydraulischem Kalk als Kalkestrich. Den Abschluss bildet der Bodenbelag in Form von Natursteinfliesen oder Terracotta-Platten. Nach diesem Schema wurde bis Anfang 2018 der gesamte Erdgeschossboden im Schloss neu aufgebaut.

Dämmung für den Dachboden
Für die Sanierung der historischen Holzbalkendecke über dem zweiten Stockwerk kamen dagegen rund 70 Kubikmeter einer ungebundenen Blähtonschüttung mit Liapor 8-16 zum Einsatz. Sie sorgt hier als leichte, hochwärmedämmende Ausgleichsschicht für die erforderliche Energieeffizienz unter dem ungedämmten Dachboden. Die bis zu 40 Zentimeter starke Schicht ist dabei nicht brennbar, wirkt schalldämmend und ist resistent gegen Frost und Schädlinge. „Die losen und kalkgebundenen Liapor-Schüttungen haben sich bestens bewährt, und speziell im Erdgeschoss herrscht ein stets ausgeglichenes, sehr angenehmes Raumklima. Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis“, so das Fazit von Simone Kuhn. Aufgrund der guten Erfahrungen wurden – anstelle des üblichen Bauschaums – mit der kalkgebundenen Blähtonschüttung auch die Wandanschlüsse der neuen Fenster im ersten und zweiten Geschoss des Schlosses verfüllt, was den authentischen und natürlichen Ansatz der Schlosssanierung nochmals eindrucksvoll unterstreicht.

 

Abbildungen

Bild 1
Bedeutendes Bauwerk der Renaissance: das Schloss Ober-Neundorf bei Görlitz mit seiner Sgraffitoputzfassade.
Foto: Simone Kuhn  
Abdruck bei Urheberangabe honorarfrei

Bild 2
Der gesamte Erdgeschossboden des Schlosses wurde mit rund 90 m3 einer kalkgebundenen Liapor-Schüttung saniert.
Foto: Liapor   
Abdruck bei Urheberangabe honorarfrei

Bild 3
In der Eingangshalle des Schlosses komplettieren Steinplatten den Fußbodenaufbau über der kalkgebundenen Liapor-Schüttung.
Foto: Andrea Handke   
Abdruck bei Urheberangabe honorarfrei

Bild 4
Im Dachgeschoss sorgen rund 70 m3 einer ungebundenen  Liapor-Schüttung für die nötige Wärmedämmung.
Foto: Andrea Handke   
Abdruck bei Urheberangabe honorarfrei

Bildmaterial