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05.05.2020

Forum Schwanthalerhöhe, München Blähtonschüttung auf dem Einkaufscenter

Im Zuge der Revitalisierung des Münchener Forums Schwanthalerhöhe wurden auch die Dachflächen neu gestaltet. Dabei musste sichergestellt sein, dass Teile davon im Ernstfall von Einsatzfahrzeugen befahrbar sind. Die Lösung bot eine rund 4.000 Quadratmeter große zementgebundene Liapor-Schüttung, die alle statischen Anforderungen hinsichtlich Gewicht und Druckfestigkeit erfüllte.

In den Siebzigerjahren von Architekt Ernst Maria Lang als Nahversorgungszentrum entworfen, zählt der Gebäudekomplex an der Schwanthalerhöhe zu den prägendsten Elementen des Münchner Westends. Insbesondere die drei Wohntürme in Plattenbauweise über dem Einkaufszentrum bestimmen weithin sichtbar die Silhouette des Viertels. Charakteristisch ist dabei die Sichtbetonoptik des gesamten Ensembles, aber auch dessen eher uneinheitliches Gesamterscheinungsbild mit einer Vielzahl architektonischer Einzelelemente sowie unübersichtlichen Zu- und Durchgängen in den unteren Etagen. Als 2015 die Filiale einer großen Möbelhauskette im Forum schloss, entschied man sich für eine langfristige Revitalisierung und Erneuerung des gesamten Komplexes. Den Auftakt bildeten die Sanierung und Erweiterung der nördlichen Hälfte des Areals mit rund 25.000 Quadratmetern Mietfläche. Unter der Bauherrschaft der Hamburger HBB Hanseatische Betreuungs- und Beteiligungsges. mbH fungierte RKW Architektur aus Düsseldorf als Entwurfsverfasser und ausführendes Architekturbüro, die Bauausführung übernahm die Ed. Züblin AG in München. Der Fokus der Maßnahmen lag auf der Restrukturierung der Verkaufsflächen und der Sanierung der Fassaden in den oberen Geschossen. Hier wurden die Faserzementplatten des Bestands beseitigt und zum Großteil durch ein helles, reflektierendes Glasmosaik ersetzt.

Einheitliches, befahrbares Dachflächenniveau
Im Zuge der Umbaumaßnahmen, die im Februar 2017 begannen, wurde das Forum auch sicherheitstechnisch auf den neuesten Stand gebracht. Dies betraf nicht nur das Gebäudeinnere, sondern auch Teile der Dachflächen über den Geschäften. Dafür musste sichergestellt werden, dass Teile des Dachs von Rettungs- und Einsatzfahrzeugen befahren werden können, um im Ernstfall dann von dort aus Lösch- und Bergemaßnahmen an den umgebenden Hochhäusern vornehmen zu können. Gefragt war hierfür ein leichtes, stabiles Material, mit dem sich die neu abgedichteten Dachflächen schnell und sicher auf ein einheitliches, schlüssiges Niveau mit 2,5-prozentigem Gefälle bringen ließen. Die Lösung boten knapp 800 Kubikmeter einer zementgebundenen Liapor-Schüttung der Korngröße 2/6. Hergestellt und geliefert wurde sie von der Ganser Beton GmbH & Co. KG in Kirchstockach.

Leicht und stabil  in 20 cm Stärke
„Die zementgebundene Liapor-Blähtonschüttung erfüllt mit einem Gewicht von unter 500 kg/m³ und einer Druckfestigkeit von 1,5 N/mm² alle statischen Anforderungen“, erklärt Alexander Habeker, Leiter des Betonlabors bei der Ganser Beton GmbH & Co. KG. „Gleichzeitig zeichnet sich die Schüttung durch einfaches Handling und unkomplizierten Eintrag aus.“ Der Eintrag erfolgte mittels Schüttkübeln, die die Schüttung vom Fahrmischer auf das Dach beförderten. Dort wurde das Material mittels Raupenbagger verteilt und anschließend manuell abgezogen. Die durchschnittliche Schichtstärke betrug rund 20 Zentimeter und insgesamt wurde eine Fläche von etwa 4.000 Quadratmetern verfüllt. Die kurze Austrocknungszeit der zementgebundenen Liapor-Schüttung, bei der die Komponenten Liapor-Blähton, Zement und Wasser genau aufeinander abgestimmt sind, sorgte dabei für eine sehr schnelle Nutzbarkeit. So waren alle Flächen bereits am nächsten Tag nach Eintrag begehbar. Positiver Nebeneffekt: Die rein mineralische Schüttung schützt auch wirkungsvoll vor Kälte, Frost und Feuchtigkeit und wirkt zudem schalldämmend. Den oberen Abschluss der Schüttung bilden zehn Zentimeter starke Pflastersteine.

Etappenweise  Verfüllung
Die gesamte zementgebundene Liapor-Schüttung wurde zwischen August und November 2018 etappenweise je nach Baufortschritt eingebracht. Wenige Monate später, im Juni 2019, wurde das Forum Schwanthalerhöhe feierlich eröffnet. Mit über 90 Geschäften auf drei Stockwerken hat es sich inzwischen zu einem neuen, attraktiven Standort für Handel und Gastronomie entwickelt, der nicht nur das Stadtbild, sondern auch die Aufenthaltsqualität rund um den geschichtsträchtigen Gebäudekomplex verbessert.


Abbildungen

Bild 1
Die Dachflächen mussten im Zuge der Revitalisierung des Forums so gestaltet werden, dass sie von Einsatzfahrzeugen befahrbar sind.
Foto: Brigida González
Abdruck bei Urheberangabe honorarfrei

Bild 2
Die zementgebundene Liapor-Schüttung wurde gepflastert und ist leicht, stabil und im Ernstfall befahrbar.
Foto: SE-Landschaftsbau GmbH
Abdruck bei Urheberangabe honorarfrei

Bildmaterial