Pressemitteilungen

18.03.2015

Neue Illerbrücke in Kempten Brückenbau mit Blähtonschüttung

Weiche, wenig tragfähige Beckensedimente bilden den Untergrund unter der neuen Illerbrücke in Kempten. Um hier eine optimale Standsicherheit zu gewährleisten, wurden zwischen Widerlager und Straßendamm jeweils rund 1.000 Kubikmeter Liapor-Blähtonschüttung eingebracht. Dadurch ließen sich auf jeder Brückenseite rund 1.300 Tonnen Gewicht einsparen.

Mitte 2012 fiel der Startschuss für den Bau der neuen Nordspange in Kempten, die als künftige Ost-West-Verbindung die Gewerbegebiete Stiftsbleiche und Ursulasried miteinander verbindet. Zentrales Element des rund 13,1 Millionen Euro teuren Infrastrukturprojekts ist die neue Brücke über die Iller, die damit die vierte bauliche Überquerung des Flusses im Stadtgebiet darstellt. Vor dem Brückenbau wurde im Talraum der Iller ein rund vier Meter hoher Damm aus Erde und Kies für die Nordspange mit ihrer Fahrbahnbreite von 7,5 Metern aufgeschüttet. Anschließend begannen die Arbeiten für das eigentliche Viadukt. "Eine technische Herausforderung stellte die Brückengründung auf dem weichen Beckenton dar", erklärt Michael Kral vom Amt für Tiefbau und Verkehr in Kempten. "Die Umsetzung erfolgte als schwimmende Rammpfahlgründung bis zu einer Tiefe von 30 Metern. Das Brückenbauwerk selbst wurde als Dreifeldbrücke mit einer Spannweite von 102 Metern sowie einseitigem Geh- und Radweg ausgeführt."

Wenig tragfähige Beckensedimente
Der Untergrund besteht aus einer rund 50 Meter mächtigen, schluffig-sandigen und tonig-schluffigen Beckenablagerung mit entsprechend eingeschränkter Tragfähigkeit. Speziell für die Bereiche zwischen Brückenwiderlager und Straßendamm ergaben sich daraus hohe statische Anforderungen beim Brückenbau. "Wichtig war hier, den Auflastdruck in den Uferbereichen durch eine Geoschüttung zu minimieren", so Michael Kral. "Als Baustoff sollte Blähton zum Einsatz kommen, da wir damit bereits bei anderen Baumaßnahmen gute Erfahrungen gemacht haben und weil Blähton die wirtschaftlichste Lösung darstellte."

Jeweils 1.300 Tonnen Gewichtseinsparung
Zum Einsatz kamen deshalb jeweils rund 1.000 KubikmeterLiapor-Blähtonschüttung der Korngröße 8-16 Millimeter mit einer Schüttdichte von rund 300 kg/m³. Begrenzt durch ein Geotextil, wurde sie auf beiden Ufern im U-förmigen Bereich zwischen dem eigentlichen Widerlager und dessen seitlichen Begrenzungswänden durch die Xaver Lutzenberger GmbH & Co. KG in Pfaffenhausen eingebracht. "Die eingesetzte Liapor-Schüttung sorgt hier für eine Gewichtseinsparung von je rund 1.300 Tonnen und vermindert damit den Auflastdruck erheblich", erklärt Albrecht Richter von Liapor. "Die Schüttung ist formstabil und staucht sich nachträglich nicht zusammen. Zudem ist Liapor-Blähton quasi selbstverdichtend und konnte auch hier bei der Illerbrücke ohne zusätz­lichen Rüttler oder Verdichter eingebracht werden."

Leichte, stabile Liapor-Schüttung
Die besonderen bauphysikalischen Eigenschaften der Liapor-Blähtonschüttung resultieren aus der geringen Trockenschüttdichte ab 0,3 t/m³ und der relativ hohen Festigkeit der Tonkörnung, die sich aus der gleichmäßigen, feinen Porenstruktur im Inneren der Blähtonkugeln ergibt. Dazu kommt noch die feuchteregulierende Funktion des Liapor-Blähtons, der bei Bedarf Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben kann, ohne dass es zu Setzungen oder Quellungen kommt. Ausgangsstoff für den vielseitig einsetzbaren Baustoff ist naturreiner, rund 180 Millionen Jahre alter Lias-Ton, der im Liapor-Werk abgebaut und bei rund 1.200 Grad Celsius zu dem charakteris­tischen, rundlichen Blähtongranulat gebrannt wird.

Inbetriebnahme Ende 2015
Die Liapor-Schüttung stellt damit den idealen Baustoff für die neue Illerbrücke dar, die im Dezember 2014 fertig­gestellt wurde. Die Inbetriebnahme der gesamten Nordspange, die zu den wichtigsten Verkehrsinfrastrukturprojekten der letzten 20 Jahre in Kempten zählt, ist für Ende dieses Jahres geplant. Neben dem eigentlichen Bau­projekt werden nach dem Ausgleichskonzept dann auch ökologische und landschaftspflegerische Maßnahmen auf einer Gesamtfläche von rund 24 Hektar durchgeführt.

Abbildungen

Bild 1
Zwischen Widerlager und Straßendamm sorgt die Liapor-Blähtonschüttung für Stabilität und hohe Gewichtseinsparung.
Foto: Liapor.
Abdruck bei Urheberangabe honorarfrei.


Bild 2
Die neue Brücke quert rund 50 Meter mächtige, wenig tragfähige Beckenablagerungen im Flussgebiet der Iller.
Foto: Amt für Tiefbau und Verkehr, Kempten.
Abdruck bei Urheberangabe honorarfrei.

Bildmaterial