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18.06.2012

Neubau Hochschule Würzburg-Schweinfurt Grundlagenbildung auf dem Campus

Beim Aufbau des Innenhofs des neuen Hochschulgebäudes am Würzburger Sanderheinrichsleitenweg erforderten die Hanglage und die Gebäude­statik einen besonders leichten und einfach ­einzubringenden Baustoff. Die Lösung boten rund 420 Kubikmeter einer zementgebundenen Liapor-Schüttung, die den idealen Unterbau für den ­Campus darstellen und sich gleichzeitig dank des innovativen Kneißl-Systems besonders einfach, schnell und flexibel einbringen ließen.

Die Julius-Maximilians-Universität Würzburg wurde 1582 gegründet und zählt damit zu den ältesten Hochschulen Deutschlands. Zur Universität gehört auch die Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt mit zehn Fakultäten und rund 8.600 Studierenden. Vor Kurzem sind die Bereiche Gestaltung und Informatik in einen neuen, modernen Campus am Würzburger Sanderheinrichsleitenweg gezogen. Das oberhalb der Stadt gelegene Objekt wurde konzipiert und umgesetzt von den Gerber Architekten aus Dortmund, die mit ihrem Konzept den 2004 vorausgegangenen Architekturwettbewerb gewannen. Das Hochschulgebäude besteht aus einem nördlichen, viergeschossigen Teil und einem zweigeschossigen, auf Stelzen ruhenden Bereich im Süden, die beide über einem zweigeschossigen Sockel in die Hanglandschaft eingebettet sind. Beide Gebäudeteile sind ­L-förmig ausgeführt und umschließen mit ihren Glasfassaden so den dazwischen liegenden Freiraum. Das Ergebnis ist ein einladender, offener Innenhof, der durch den aufgeständerten Gebäudeteil hindurch einen imposanten Ausblick über den Würzburger Talkessel bietet. Direkt darunter befindet sich eine offene Garagenebene, die in den Hang hineingebaut wurde. Als Bauherr fungierte der Freistaat Bayern, vertreten durch das Staatliche Bauamt Würzburg, als ausführendes Bauunternehmen zeichnete die ihb Product GmbH Schleusingen verantwortlich.

Herausforderung Hanglage und Gebäudestatik
Beim Aufbau und der Ausgestaltung des zentralen Innenhofs über der Ortbetondecke der Tiefgarage mussten die anspruchsvolle Gebäudestatik und die Lage am Hang berücksichtigt werden. Aus diesem Grund kam nur ein besonders leichter und stabiler Baustoff infrage. "Aus statischen Gründen war ursprünglich eine Ausführung in Leichtbeton ausgeschrieben", erklärt Matthias Werner von der ihb Product GmbH. "Letztlich fiel die Wahl jedoch auf eine zementgebundene Liapor-Schüttung, da sich diese viel einfacher und schneller als eine Ausführung in Leichtbetonbauweise realisieren ließ." Zum Einsatz kamen rund 420 Kubikmeter zementgebundene Liapor-Schüttung mit einer Rohdichte von 0,5 t/m3 und einer Druckfestigkeit von 1,0–1,5 N/mm2, bestehend aus Liapor 4–8 mm, Zement und Wasser. Aufgebracht wurde die zementgebundene Liapor-Schüttung mittels der Kneißl-Mischtechnik und dem X-1000-System. Das patentierte, nach seinem Erfinder Herbert Kneißl benannte System vermengt die beiden Bestandteile Liapor-Blähton und Zementmilch erst kurz vor der Einbaustelle im speziell entwickelten ­X-1000-Mischkopf.

Minimierter Wassergehalt
"Mit dem X-1000-System lassen sich zementgebundene Liapor-Schüttungen mit maximal 30 Kubikmetern pro Stunde besonders einfach, schnell und flexibel einbringen", erklärt Herbert Kneißl, der Begründer des Systems. "Dadurch, dass Liapor-Blähton und Zementmilch im Mischkopf erst kurz vor dem Einbau miteinander vermengt werden, reduziert sich der erforderliche Wassergehalt auf ein Minimum, was für besonders kurze Austrocknungszeiten sorgt." Der Eintrag der gebundenen Liapor-Schüttung erfolgt beim Kneißl-System über Schlauchleitungen direkt von den beiden Silofahrzeugen an den Einsatzort. Kein Kran, kein Förderband und keine Materiallagerplätze sind dafür mehr nötig – das hält den Arbeitsaufwand gering und ermöglicht ein schnelles und flexibles Arbeiten auch auf engstem Raum. Da aufwendiges Handling samt hoher Kosten entfällt und die Schüttungsflächen rasch nutzbar sind, kann die Liapor-Schüttung mittels Kneißl-System auch sehr wirtschaftlich erfolgen.

Eintrag in nur drei Tagen
Beim Innenhof des neuen Hochschulgebäudes lagen die Schichthöhen aufgrund des geforderten Gefälles lateral bei bis zu 37 Zentimetern und in der Mitte bei rund vier Zentimetern. Auf die Liapor-Schüttung wurden zur Schaffung einer besonders ebenen Oberfläche noch eine drei Zentimeter starke Lage aus Schaumbeton sowie eine Schweißbahn aufgebracht, die ihrerseits anschließend mit Splitt und Pflastersteinen überdeckt wurde. Den Einbau übernahm der Estrum-Estrich Pumpservice in Lützelbach, den Zementleim lieferte die TBG Transportbeton Mainfranken GmbH & Co. KG in Sand am Main. Hier zeigte sich auch die Schnelligkeit des Auftrags der zementgebundenen Liapor-Schüttung mittels des X-1000-Systems: Innerhalb von nur drei Tagen war die zementgebundene Liapor-Schüttung per Schlauchleitung eingebracht, und nur fünf Tage später war bereits die Schaumbetonlage an Ort und Stelle. Damit konnte der Innenhof innerhalb kürzester Zeit fertiggestellt werden und bildet seitdem das zentrale Element des neuen Campus, der im September 2011 feierlich eröffnet wurde.

Abbildungen

Bild 1

Über dem Dach der Tiefgarage befindet sich der neue Innenhof der FH Würzburg, dessen Grundlage die zementgebundene Liapor-Schüttung bildet.
Foto: Dieter Leistner // Abdruck bei Urheberangabe honorarfrei

Bild 2
Dank des innovativen Kneißl-Systems ließ sich die zementgebundene Liapor-Schüttung innerhalb von nur drei Tagen einbringen.
Foto: Liapor // Abdruck bei Urheberangabe honorarfrei

Bild 3
Besonders flexibel: die Förderung der Komponenten Liapor-Blähton und Zementmilch mittels Schlauchleitung zum Einsatzort.
Foto: Liapor // Abdruck bei Urheberangabe honorarfrei

Bildmaterial