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26.04.2018

Wohnhaus E20 in Pliezhausen Kristalline Ästhetik

Der kompakte, kristalline Charakter des Wohnhauses E20 in Pliezhausen ließ sich dank der monolithischen Bauweise mit Liapor-Leichtbeton perfekt umsetzen. Außen betont die horizontale Brettschalung die skulpturale Wirkung des preisgekrönten Bauwerks, während glatte Sichtbetonflächen zur kontrastreichen Innenatmosphäre beitragen.

Wie ein überdimensionaler Kristall erhebt sich das neue Wohnhaus E20 in Pliezhausen nordöstlich von Reutlingen aus seinem sechseckigen Grundriss. Für diesen Eindruck sorgt vor allem die klare, kompakte Gebäudeform mit ihren spitz zulaufenden Schmalseiten, den parallel geführten Längsseiten und der Satteldachform. „Das konventionelle Satteldach und das sanft ansteigende Grundstück unterstützen die kantig-skulpturale Wirkung des Wohnhauses“, erklärt Thomas Steimle vom Architekturbüro Steimle Architekten BDA in Stuttgart, das das markante Objekt konzipierte und umsetzte. „Alle Räume des Wohnhauses korrespondieren mit seiner kristallinen Form und bieten vielfältige neue Raumbezüge mit besonderer Prägung.“

Monolithische Außenschale
Komplettiert wird der äußere architektonische Ausdruck des Hauses durch seine besondere Fassade. Sie wurde, wie auch die Decke des Untergeschosses, monolithisch aus rund 120 Kubikmetern Liapor-Leichtbeton in Sichtbetonqualität errichtet. „Die monolithische, einschalige Außenfassade passt perfekt zur Form des Gebäudes und betont einmal mehr dessen gestalterische Ausformung“, so Thomas Steimle. Verwendet wurde ein Liapor-Leichtbeton vom Typ LC12/13 der Rohdichteklasse 1.2. Er besteht unter anderem aus einer Liapor-Blähtonkörnung F3,5, Liapor-Sand K 0-4mm, Zement CEM III/B, Flugasche und Fließmittel. Den Rohbau übernahm das Thomas Müller Bauunternehmen in Riederich. Die Betonrezeptur wurde in enger Abstimmung mit Liapor wie beim nahe gelegenen Gebäude der Neuapostolischen Kirche von der Wenzelburger Kieswerke GmbH & Co. KG in Neckartalfingen erstellt, die den Leichtbeton auch lieferte.

Individuelle Sichtbetongestaltung
Im Zuge der Leichtbetonerstellung wurden auch jede Menge Probewürfel und Musterwände gefertigt, um sowohl für die Fassadenfläche als auch für die Innenwände die jeweils beste Ausprägung zu treffen. Die Sichtbetonflächen der 50 Zentimeter starken Außenwände wurden mittels einer horizontalen, sägerauen Brettholzschalung realisiert. Die entsprechenden Sichtbetonflächen passen mit dem sich deutlich abzeichnenden Schalbild perfekt zum stark materialbetonten, archaischen Charakter des Hauses. Sie unterstreichen die Geschlossenheit des Wohnhauses zur Straße hin und setzen die tief in den Gebäudekorpus eingeschnittene Eingangsöffnung einmal mehr gekonnt in Szene.

Stimmiges Ambiente
Im Inneren des Hauses erscheinen die Sichtbetonflächen dagegen dank glatter, quaderförmiger Schaltafeln eben und homogen. Sichtbar sind noch Stöße und Spannlöcher und im Detail lassen sich auch die typischen Lunker in Form kleiner Lufteinschlüsse ausmachen. „Die so strukturierten Oberflächen gefielen der Bauherrschaft und wurden nicht verspachtelt, zumal die Einschlüsse auch nicht besonders groß sind“, erläutert Thomas Steimle. Im reizvollen Kontrast dazu stehen die übrigen gemauerten Innenwände, die weiß verputzt wurden. Zusammen mit den Dielenböden, Wandverkleidungen und Einbaumöbeln aus hellem Eichenholz ergibt sich ein stimmiges Gesamtambiente zum Wohnen und Wohlfühlen. Dank des trapezförmigen Grundrisses finden sich dabei im ganzen Haus Bereiche ganz unterschiedlicher Volumina. Enge und Weite, Offenheit und Umschlossenheit treten so immer wieder aufs Neue in ein kontrastreiches, individuell erlebbares Wechselspiel.

Ausgezeichnete Zusammenarbeit
Seit seiner Fertigstellung im Jahr 2016 stößt das Wohnhaus E20 allseits auf große Begeisterung. So wurde es unter anderem mit dem Architekturpreis Beton, der Hugo-Häring-Auszeichnung, dem Best Architects Award in Gold oder dem Sonderpreis beim Wettbewerb „Das goldene Haus“ bereits mehrfach ausgezeichnet. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis, zu dem auch die gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit allen Beteiligten maßgeblich beitrug“, so das Fazit von Thomas Steimle. „Positiv wirkte sich auch die Tatsache aus, dass durch die monolithische Bauweise nur sehr wenig Gewerke involviert waren und entsprechend wenig Überschneidungen auftraten.“

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Abbildungen

Bild 1
Die Brettschalung der Fassade passt perfekt zur kompakten, skulpturalen Form des Leichtbetonbaus.
Foto: Brigida Gonzalez
Abdruck bei Urheberangabe honorarfrei

Bild 2
Über großzügige Panoramafenster ist der zentrale Wohnraum mit dem rückwärtigen Garten verbunden.
Foto: Brigida Gonzalez
Abdruck bei Urheberangabe honorarfrei

Bild 3
Im Inneren tragen die glatten, unverfälschten Sichtbetonflächen zum kontrastreichen Ambiente bei.
Foto: Brigida Gonzalez
Abdruck bei Urheberangabe honorarfrei

Bildmaterial