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12.02.2015

Gerling-Hochhaus, Köln Wahrzeichen wiederbelebt

Das historische Kölner Gerling-Hochhaus erfährt mit der Umgestaltung zum modernen Wohnhaus eine ganz neue Nutzungsphase. Für den Fußbodenbau war ein besonders leichter, stabiler und brandschutzkonformer Baustoff gefragt, der sich zudem schnell und wirtschaftlich einbringen ließ. Die Lösung boten rund 1.500 Kubikmeter zementgebundene Liapor-Schüttung.

Es war seinerzeit das erste Hochhaus in Köln: das 60 Meter hohe Gerling-Haus, langjähriger Sitz des gleichnamigen Versicherungskonzerns. Heute entsteht hier sowie auf dem gesamten, rund 33.000 Quadratmeter großen Areal in der Kölner Innenstadt unter der Bauherrschaft der Wiener Immofinanz AG ein neues, innerstädtisches Wohn- und Geschäftsquartier. Das 15-stöckige Gerling-Haus als stadtbildprägendes Zentralgebäude wird dabei unter der Leitung des Architekturbüros kister scheithauer gross architekten und stadtplaner komplett modernisiert und zu exklusiven Wohneinheiten umgestaltet.

Besonders leicht und nicht brennbar
Nach der Entkernung begann Anfang 2014 der Aufbau der Fußböden. Gefordert war dafür ein besonders leichtes Material, das zur eingeschränkten Tragfähigkeit des vorhandenen Stahlgerüsts mit den eingehängten Decken passte. Gleichzeitig musste der Baustoff einer möglichst hohen Brandklasse entsprechen, um die hohen Brandschutzbestimmungen (F90) im Gerling-Haus zu erfüllen. Und nicht zuletzt galt es, einen schnellen, unkomplizierten und wirtschaftlichen Materialeintrag bis in das oberste Stockwerk sicherzustellen.

1.500 Kubikmeter Liapor-Schüttung
Die Lösung für diese Anforderungen boten rund 1.500 Kubikmeter zementgebundene Liapor-Schüttung vom Typ F2B mit der Korngröße 4-10 mm. Diese weist ein Schüttgewicht von lediglich 250 kg auf. Die effektive Rohdichte beträgt 380 bis 400 kg/m³ und liegt damit unter den zugelassenen 400 kg/m³. Auch die Rohdichte des Zementleims betrug 400 kg/m³. Außerdem entspricht der Baustoff der Brandklasse A1 und passt perfekt zu den geltenden Brandschutzbestimmungen im Gerling-Haus.

Eintrag per Schlauchleitung
Auch in Sachen Materialeintrag und Verarbeitung konnte die zementgebundene Liapor-Schüttung überzeugen, und zwar dank des bewährten Kneissl-Systems, bei dem der Baustoff über bis zu 120 Meter lange Schlauchleitungen direkt vom Silozug an den Einsatzort gefördert wurde. Der spezielle X-1000-Mischkopf vermengte dann die beiden Bestandteile Liapor-Blähton und Zementmilch erst kurz vor der Einbaustelle miteinander. Die getrennte Anlieferung von Liapor aus dem Blähtonwerk und Zementleim aus dem nächstgelegenen Transportbetonwerk sorgt schon im Vorfeld für einen geringen Logistikaufwand, zumal vor Ort auch keine Kräne, Förderbänder oder Materiallager erforderlich sind.

Nach 36 Stunden begehbar
"Durch die Trennung der Ausgangsstoffe lässt sich auch der für eine gute Verarbeitbarkeit erforderliche Wassergehalt auf ein Minimum reduzieren", erklärt Herbert Kneissl. "Dadurch verringert sich die schon kurze Austrocknungszeit noch weiter. In Köln war die Liapor-Schüttung bereits nach 36 Stunden begehbar." Genauso beeindruckend ist auch die Austragsleistung des Kneissl-Systems, die bei maximal 30 Kubikmetern pro Stunde liegt. Pro Tag ließen sich so zwei Geschosse fertigstellen. Der gesamte Eintrag erfolgte innerhalb von nur vier Wochen.

Gefügedichte Stabilität
Auf jedem der 15, jeweils 400 Quadratmeter großen Stockwerke wurde die zementgebundene Liapor-Schüttung in 22 Zentimetern Mächtigkeit eingebracht, gefolgt von einer rund drei Zentimeter starken Porimentschicht. Den Einbau der gesamten Fußbodenkonstruktion übernahm der Estrum­Estrich Pumpservice in Lützelbach. Die Lieferung und die Logistik wurden von der Heidelberger Beton GmbH unter der Führung von Susanne Tausendpfund gemeistert.

Abbildungen

Bild 1
Das 60 Meter hohe Kölner Gerling-Hochhaus wird zurzeit zu exklusiven Wohneinheiten umgestaltet.
Foto: kister scheithauer gross architekten und stadtplaner GmbH, Köln.
Abdruck bei Urheberangabe honorarfrei.


Bild 2
Für den Fußbodenaufbau wurde die zementgebundene Liapor-Schüttung per Schlauchleitung bis in den 15. Stock verbracht.
Foto: Heidelberger Beton, Köln.
Abdruck bei Urheberangabe honorarfrei.


Bild 3
Die 22 Zentimeter starke zementgebundene Liapor-Schüttung wurde mit dem Kneissl-System aufgebracht.
Foto: Heidelberger Beton, Köln.
Abdruck bei Urheberangabe honorarfrei.

Bildmaterial