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04.05.2010

Umbau der Donaustadtbrücke, Wien Wiener U-Bahn fährt auf Liapor-Leichtbeton

Bis 2013 wird das Streckennetz der Wiener U-Bahnlinie U2 auf insgesamt 17 Kilometer erweitert. Die neue Strecke führt auch über die Donaustadtbrücke, die zurzeit für den Schienenverkehr umgebaut wird. Um die Brückenstatik an die neue Nutzung als U-Bahn-Trasse anzupassen, wurde für den Bau der entsprechenden Kabelkanäle Liapor-Leichtbeton verwendet. Über die gesamte Brückenlänge von 711 Metern spart der leichte und stabile Baustoff so rund 400 Tonnen Gewicht ein.

Mit einer Gesamtlänge von 711 Metern zählt die Donau-stadtbrücke zu den großen Brücken Wiens. Sie verbindet die Wiener Bezirke Leopoldstadt und Donaustadt miteinander und führt über die Donau, die Donauinsel und die neue Donau. Sie besteht aus drei unterschiedlichen Konstruktionen. Der markanteste Teil ist die 344 Meter lange, asymmetrische Stahl-Schrägkabelbrücke mit ihrer 85 Meter hohen Pylonkonstruktion über der Donau. Der restlichen Brückenteile sind als Spannbeton-Hohlkastentragwerke ausgeführt. Erbaut in den Jahren 1995 bis 1997, diente die Donau-stadtbrücke zunächst als zweispurige Entlastungsbrücke für den Verkehr während des Baus der Wiener Praterbrücke. Ab 1998 stand die zehn Meter breite Brücke ausschließlich dem öffentlichen Busverkehr zur Verfügung.

Neues Verkehrsnetz im Wiener Nordosten
Seit 2006 ist das Viadukt gesperrt und wird zur U-Bahn-Brücke umgebaut. Auf ihr sollen ab Oktober 2010 die Bahnen der U-Bahnlinie U2 verkehren, die damit von der jetzigen Endstation Stadion um 5,1 Kilometer und sechs neue Stationen bis zur Aspernstraße verlängert wird. Bis 2013 soll eine weitere Streckenverlängerung bis zur Seestadt Aspern erfolgen. "Die U2 wird das Herzstück des neu ausgerichteten öffentlichen Verkehrsnetzes im Wiener Nordosten, der in den letzten 25 Jahren um fast 50 Prozent gewachsen ist", erklärt Dipl.-Ing. Kurt Hofstetter, der zuständige Zielgebietskoordinator der Wiener Stadtverwaltung. "Die neue Strecke verbessert die Anbindung der Donau-stadt an die übrigen Bezirke, gleichzeitig werden bestehende Hauptverkehrsadern entlastet und Synergieeffekte durch die Verknüpfung von U-Bahn, S-Bahn und Straßenbahn erzielt." Für die Ausführung der Ausbauarbeiten wurde die Allgemeine Baugesellschaft A. Porr Aktiengesellschaft verpflichtet; die Kosten für den ersten Abschnitt des Streckenausbaus belaufen sich auf rund 430 Millionen Euro.

400 Tonnen Gewichtseinsparung durch Liapor-Leichtbeton
Schon während ihres Baus wurde die Donaustadtbrücke auf ihre spätere Nutzung als U-Bahn-Brücke ausgelegt, so dass alle Umbauarbeiten nur oberhalb der Fahrbahn bzw. seitlich am Tragwerk durchzuführen sind. Dazu gehören die Erhöhung der Brüstungselemente, der Einbau zusätzlicher Schrägkabel und der Abtrag der Straßenrampen. Neu gebaut werden müssen auch die entsprechenden U-Bahn-Rampen, auf der Brücke müssen die beiden Schienenstränge samt Gleisbetten und Kabelkanälen erstellt werden. "Um die Brückenstatik an die neue Nutzung als U-Bahn-Trasse anzupassen, wurde ein besonders leichter Baustoff für die Unterbauten der Kabelkanäle gesucht", erklärt Dipl.-Ing. Hubert Hettegger, zuständiger Bauleiter bei der Porr AG. "Die Lösung bot ein Leichtbeton mit Liapor-Blähtonkörnungen vom Typ HD 1-8 als Zuschlag, der für eine Gesamtgewichtseinsparung von rund 400 Tonnen sorgt." Zum Einsatz kamen insgesamt rund 650 m3 eines LC25/28 D2,0 XF2, der nach umfangreichen Vorversuchen und Prüfungen am Liapor-Werk in Fehring entwickelt und vom Schotter- und Betonwerk Karl Schwarzl Betriebsgesellschaft m.b.H. im benachbarten Unterpremstätten hergestellt wurde.

Ideal für anspruchsvolle Ingenieurbauten
Der bei der Donaustadtbrücke eingesetzte Liapor-Leichtbeton eignet sich wie alle Liapor-Leichtbetone ideal für statisch anspruchsvolle Bauprojekte im Hoch-, Ingenieur- und Brückenbau. Durch die Liapor-Blähtonkörnung erfüllt der Leichtbeton die Anforderungen im Gesamten an Tragfähigkeit, Sicherheit, Wärme- und Feuchteschutz sowie Brand- und Schallschutz besser als herkömmlicher Beton. Individuell anpassbare Schütt- und Rohdichten, unterschiedliche Korngrößen und eine Rezeptur, die flexibel an jedes Bauvorhaben angepasst werden kann – diese Vorzüge eröffnen dem Planer zahlreiche gestalterische Freiheiten bei der Realisierung moderner, konstruktiver Bauvorhaben.

Reibungsloser Baufortschritt
Beim Umbau der Donaustadtbrücke für den U-Bahn-Betrieb wurden die Unterbauten für beide Kabelkanäle innerhalb von zwei Monaten auf der gesamten Brückenlänge von rund 711 Metern realisiert. "Die gesamte Verarbeitung und der Einbau des Liapor-Leichtbetons verliefen ohne Probleme", so das Resümee von Hubert Hettegger. "Durch die unmittelbare Nähe des Betonwerks zur Baustelle wurden nicht nur die Transportwege minimiert, sondern auch die Anlieferung konnte flexibel just in time je nach Baufortschritt erfolgen." Damit konnte dieser Teil der neuen U-Bahn-Strecke wie geplant erstellt werden und ist bereit für den öffentlichen Nahverkehr. Das gesamte Teilstück vom Stadion bis zur vorläufigen Endhaltestelle Aspernstraße soll bis Ende September abgeschlossen sein. Anschließend wird am 3. Oktober 2010 in einer feierlichen Eröffnung die erste U-Bahn über die neu gestaltete Donaustadtbrücke rollen.

Abbildungen

Bild 1
Die Wiener Donaustadtbrücke wird zurzeit im Zuge der Streckenerweiterung der U2 als zweispurige U-Bahn-Trasse ausgebaut.
Foto: Liapor / Abdruck bei Urheberangabe Liapor honorarfrei

Bild 2
Die Unterbauten für die beiden Kabelkanäle bestehen aus Liapor-Leichtbeton, der damit die Brücke um rund 400 Tonnen Gewicht entlastet.
Foto: Liapor / Abdruck bei Urheberangabe Liapor honorarfrei

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