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10.12.2015

Neuapostolische Kirche Bad Cannstatt Leichtbeton-Monolith mit individuellen Oberflächen

Das ovale Haupthaus und der flache Anbau des Cannstatter Kirchengebäudes wurden monolithisch aus Liapor-Leichtbeton errichtet. Damit ließen sich optimale Werte hinsichtlich Wärmedämmung, Schallschutz und Nutzkomfort erzielen. Gleichzeitig konnten so auch die Gebäudeteile spannungsreich in Naturstein- und Putzoptik umgesetzt werden.

Vor fast hundert Jahren errichtete die Neuapostolische Kirche in der Dennerstraße 104 in Stuttgart-Bad Cannstatt ein Kirchengebäude. Doch der Altbau entsprach letztlich weder den heutigen technischen Ansprüchen, noch war er für die jetzige Anzahl der Gemeindemitglieder ausgelegt. 2012 wurde er deshalb abgerissen und machte Platz für das neue, außergewöhnliche Kirchengebäude. Es besteht aus einem ovalen, rund acht Meter hohen Hauptbaukörper und einem seitlich anschließenden, niedrigen Flachdachbau. Beide Objekte sind durch ein Foyer miteinander verbunden. Für die Planung und Bauleitung war Jochen Uhlmann von der Stuttgarter Mühleisen + Partner Planungsgesellschaft mbH zuständig, die Projektleitung übernahm Architektin Katrin Klenk von der Abteilung Bau & Unterhalt der Kirchenverwaltung.

Errichtet aus Liapor-Leichtbeton
"Die ovale Gebäudeform macht die Besonderheit der sakralen Nutzung deutlich und vermittelt im Inneren Schutz und Geborgenheit", erklärt Jochen Uhlmann. "Insgesamt nimmt sich der Neubau durch seine Form und Höhe zurück und lockert die Umgebung auf, zumal der Baukörper nicht direkt an der Grundstücksgrenze steht". Errichtet wurde das gesamte neue Kirchengebäude aus Liapor-Leichtbeton. Insgesamt kamen hier rund 750 Kubikmeter LC20/22 D1.4 zum Einsatz – sowohl für die 60 Zentimeter mächtigen Wände und 45 Zentimeter mächtigen Decken der Kirchen-Ellipse als auch des Nebengebäudes. Geliefert wurde der Leichtbeton von der Stuttgarter Godel-Beton GmbH, die auch die Rezeptur erstellte. Für die Bauausführung war die Karl Köhler GmbH in Besigheim zuständig.

Monolithisch ohne Schnittstellenprobleme
"Die Entscheidung für den Liapor-Leichtbeton fiel infolge des Wunsches, das Bauwerk monolithisch mit hoher Masse zu errichten, um einen besonderen Schallschutz zur nahen Bahnstrecke zu erhalten. Gleichzeitig ließ sich damit auch eine optimale Wärmedämmung realisieren, die mit einem U-Wert von 0,55 W/m²K auch voll den Vorgaben der aktuellen Energieeinsparverordnung entspricht", so Jochen Uhlmann. "Durch die monolithische Bauweise ließ sich außerdem ein mehrschichtiger Wandaufbau vermeiden, bei dem erfahrungsgemäß meist Detail- und Anschlussprobleme auftreten. Mit dem Leichtbeton ließ sich dagegen das gesamte Bauwerk quasi aus einem Guss errichten."

Adaptierte LC-Optik
Das Gebäudeoval wurde innen und außen mit Kalkputz sandfarben verputzt, während das Nebengebäude umseitig Sichtbetonflächen aufweist. Und die wurden optisch ganz besonders realisiert. "Bei der Umsetzung der geforderten Sichtbeton-Qualität mittels eigens gefertigter Sonderschalungen galt es, die gewünschte Struktur eines LC12/13 mit dessen lunkerartiger Tuffstein-Struktur auf den tatsächlich verwendeten LC20/22 zu übertragen, der ja fast wie Normalbeton aussieht", erklärt Tobias Röck von der Karl Köhler GmbH. "Anhand mehrerer geschosshoher und 60 Zentimeter starker Musterwände haben wir mit Luftporenbildnern, Stabilisatoren und Variationen des Mörtelgehalts jedoch erreicht, dass der LC20/22 wie ein LC12/13 aussieht."

Lebendige Flächigkeit
Dank der speziellen, projektbezogen gefertigten Schalung sind die einzelnen Arbeitsfugen der Betoniertakte nahezu nicht sichtbar und die gesamte Länge des Nebengebäudes weist keine Dehnfugen auf. Zudem wurden alle Schalstöße planeben ohne eingelegte Leisten ausgeführt. Das Ergebnis ist eine besondere Flächigkeit, die dem Gebäude eine besondere Natürlichkeit und Lebendigkeit vermittelt. Nach insgesamt rund zweieinhalb Jahren wurde der Bau Ende März 2015 feierlich eröffnet.

Bildnachweis: Mühleisen+Partner Planungsgesellschaft mbH/Kurt Entenmann

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