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13.12.2021

Martini-Kirche Bremen Liapor-Schüttung bringt Kirchenboden auf neues Niveau

Die erste urkundliche Erwähnung von St. Martini geht auf das Jahr 1229 zurück, und seitdem steht am gleichnamigen Anleger an der Weser die Martini-Kirche. Mit der ursprünglichen Basilika hat der heutige Kirchenbau mit seinem markanten Turm aber nur noch wenig zu tun, denn das Bauwerk wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erweitert, umgebaut und modernisiert. Selbst ein kompletter Neuaufbau war nach fast vollständiger Zerstörung im Zweiten Weltkrieg vorgenommen worden. Auch heute erlebt die evangelische Kirche mit der umfassenden Instandsetzung des Kircheninnenraums eine tief greifende Veränderung. Die Maßnahmen des auf drei Jahre angesetzten, rund zwei Millionen Euro teuren Projekts umfassen die vollständige Erneuerung der Heizungs- und Lüftungsanlage, der Beleuchtungstechnik und eine neue Farbgestaltung für den Innenraum. Außerdem werden die Kirchenbänke aufgearbeitet und im Kirchenraum ganz neu angeordnet. Geleitet wird das Projekt von der Tilgner Grotz Architekten GmbH in Bremen.

Vielfältige Materialanforderungen
Ein weiteres wichtiges Ziel der Instandsetzung der Kirche ist die barrierefreie Erschließung. Diese war aufgrund des bislang um etwa 40 Zentimeter abgestuften Mittelschiffs nicht gegeben. Um diesen Bereich auf ein mit den Seitenschiffen einheitliches Bodenniveau zu bringen, war eine entsprechende Auffüllung mit einem geeigneten Bodenaufbaustoff notwendig. „Der Baustoff sollte ein geringes Gewicht aufweisen, um die bestehende Decke über einem weiteren Hohlraum nicht übermäßig zu belasten. Gleichzeitig sollte das Füllmaterial auch wärmedämmend wirken“, berichtet Architekt Thomas Grotz. „Außerdem musste das Material auch die vorhandenen Installationen und Rohre lückenlos umschließen, und nicht zuletzt bestand vonseiten der Kirche der Wunsch, auf künstliche Materialien möglichst zu verzichten. Diese Anforderungen ließen sich mit Liapor-Blähton in Form einer zementgebundenen Schüttung am besten erfüllen.“ Eine Verfüllung mit Sand schied aufgrund des hohen Gewichts aus, und auch ein Aufbau mit Dämmplatten empfahl sich hier aufgrund des unebenen Untergrunds und der Leitungsrohre nicht.

Schichtstärken bis 28 Zentimeter
Für die Verfüllung des Mittelschiffbodens kamen insgesamt 58 Kubikmeter der zementgebundenen Liapor-Schüttung zum Einsatz, bestehend aus Liapor 4-8 mit einem Zementanteil von etwa 150 kg/m3 mit ca. 90 Liter Wasser. Die lose Blähtonschüttung wurde vom Liapor-Werk Pautzfeld auf die Baustelle geliefert und in einem temporären Zwischenlager gespeichert. Vor Ort erfolgten die Zement- und Wasserzugabe und der Eintrag der Schüttung mittels zweier herkömmlicher Estrichboys. Die gesamte Schüttung wurde in zwei Etappen im Mai und im Dezember 2020 mit einer durchschnittlichen Gesamthöhe von 28 Zentimetern eingebracht. Die Schüttung war nach zwei Tagen begehbar und nach vier Wochen belegreif für den weiteren Fußbodenaufbau. Dieser umfasste einen sieben Zentimeter starken Zementestrich, eine ein Zentimeter dicke Klebeschicht und als oberen Abschluss sechs Zentimeter hohe Pflasterziegel in rötlichem Farbton.

Halbwertszeit von mindestens 200 Jahren
„Der Eintrag der zementgebundenen Liapor-Schüttung verlief problemlos“, erzählt Bernd Naujoks von der Ernst Naujoks GmbH in Delmenhorst, die die Maßnahme ausführte. „Der neue Bodenaufbau ist druckfest und stabil, und von seinen physikalischen Festigkeitseigenschaften für die Nutzung in der Kirche absolut ausreichend. Seine Halbwertszeit liegt bei mindestens 200 Jahren.“ In dieser Größenordnung passt er gut zur Dauerhaftigkeit der gesamten Kirche und trägt in adäquater Weise zu deren weiterem Bestehen bei. Ende 2021 sind sämtliche Baumaßnahmen an der Bremer St.-Martini-Kirche abgeschlossen, und damit können alle Besucher und Gemeindemitglieder ihr Gotteshaus und speziell das Mittelschiff der Kirche in neuer Dimension wahrnehmen und nutzen.

Abbildungen

Bild 1
Die denkmalgeschützte Martini-Kirche wird aktuell umfassend renoviert und in dem Zuge auch der Boden des Mittelschiffs angehoben.
Foto: Wikimedia/Matthias Süßen      
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Bild 2
Den oberen Abschluss der Auffüllung bilden Pflasterziegel. Darunter befinden sich ein Zementestrich, eine Klebeschicht und die Liapor-Schüttung.
Foto: Ulrich Tilgner Thomas Grotz Architekten GmbH      
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Bild 3
Dank der zementgebundenen Liapor-Schüttung ist der neue, rund 42 Zentimeter starke Bodenaufbau hochfest und stabil.
Foto: Liapor      
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Bild 4
Knapp 60 Kubikmeter der Liapor-Schüttung wurden eingesetzt, um den Boden des Mittelschiffs auf ein einheitliches, barrierefreies Niveau zu bringen.
Foto: Ulrich Tilgner Thomas Grotz Architekten GmbH  
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Bildmaterial